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Neues Format: »DenkRaum«

11. März 2019

Die neue Reihe rückt aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen in den Fokus und bringt die Öffentlichkeit mit Experten und Expertinnen ins Gespräch. In der Auftaktveranstaltung am 18.3. geht es um Hannah Arendt und ihre Positionen zum Thema Menschenrechte: Was bedeutet es, diese auf die Gegenwart zu übertragen? Was bedeutet: »Alle Menschen sind frei und gleich«?

Der »DenkRaum« ist ein neues Kooperations-Format des Friedensbüros der Stadt, der Volkshochschule Augsburg und dem Evangelischen Forum Annahof. Die partizipative Redereihe bietet die Möglichkeit, aktuelle gesellschaftspolitische Themen mit Expertinnen und Experten zu diskutieren. »Der DenkRaum ist als flexibles Format gedacht, mit dem wir in lockerer Atmosphäre zu Austausch und Auseinandersetzung anregen möchten, und das wir je nach Thema und Gast gestalten. Das kann ein Vortrag, eine Lesung oder ein Workshop sein. Aber auch Gesprächsformate wie ein Open Space oder Fishbowl können das Programm gestalten«, erklärt das Veranstaltungsteam.

Der erste DenkRaum findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus »Europa wählt Menschenwürde!« vom 11. bis 24. März 2019 statt. Unter dem Titel »Alle Menschen sind frei und gleich? Hannah Arendt und die Menschenrechte« erwartet die Gäste am 18. März im Jazz-Club Augsburg ein Impulsvortrag des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Llanque (Lehrstuhl für Politische Theorie Universität Augsburg). Die Moderation übernimmt Dr. Barbara Staudinger, Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben. Für die musikalische Umrahmung sorgt Eva Gold. Im Anschluss an den Impulsvortrag können die Zuhörenden zunächst miteinander an den Tischen ins Gespräch kommen und dann in Dialog mit den Gästen auf dem Podium treten.

»Hannah Arendts Gedanken haben an Aktualität nicht verloren«, so Christiane Lembert-Dobler, Leiterin des Friedensbüros. »Im Gegenteil. Steht die Unantastbarkeit der Würde des Menschen – so das Grundgesetz – wirklich im Zentrum unseres Handels? Weltweit werden nach wie vor die Menschenrechte verletzt und über ihre Umsetzung wird debattiert.«

Hannah Arendt musste aufgrund ihrer jüdischen Herkunft 1933 aus Deutschland vor den Nazis fliehen, die dann ihre deutsche Staatsangehörigkeit einseitig aufhoben. Bis zu ihrer Einbürgerung in die USA lebte Arendt seit 1940 als Staatenlose. Es hätte daher nicht überrascht, wenn sie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 bejubelt hätte, die zu einem Zeitpunkt erfolgte, als sie noch staatenlos war. Aber Arendt warnte vor einer Überschätzung der Menschenrechte. Sie hatte es erlebt, was es hieß, „nur“ Mensch zu sein.

Nur als Mensch behandelt zu werden bedeutet politisch betrachtet, völlig von dem Handeln anderer abhängig zu sein. Ob man „human“ behandelt wird, wie es die Menschenrechte intendieren, oder ob man nur als Lebewesen angesehen und dementsprechend traktiert wird, das alles hängt vom Selbstverständnis der anderen ab. Diesem Selbstverständnis der anderen ist man schutzlos ausgeliefert und muss den einen dankbar sein und den anderen gehorchen, wenn man überleben will.

Arendts Schlussfolgerung lautet daher: Die Idee der Menschenrechte geht ins Leere, wenn die Menschen nicht selbst imstande sind, für ihre Einhaltung zu sorgen. Vor allen zugebilligten Katalogen an Menschenrechten muss man zuallererst imstande sein, die Position zu etablieren, Rechte haben zu können, was sagen soll: Man muss politisch handlungsfähig sein. Das gelingt nicht als isoliertes Individuum, sondern nur im Verbund mit anderen Menschen.

Was bedeutet es, Hannah Arendts Überlegungen auf die Gegenwart zu übertragen?

 

Eckdaten der Veranstaltung:

18. März 2019, 19.00-21.00 Uhr, Jazz-Club Augsburg

DenkRaum1: »Alle Menschen sind frei und gleich? Hannah Arendt und die Menschenrechte« – Vortrag und Gespräch

Impulsvortrag: Prof. Dr. Llanque, Lehrstuhl für Politische Theorie Universität Augsburg, Moderation: Dr. Barbara Staudinger, Jüdisches Museum Augsburg Schwaben, Musik: Eva Gold. Tickets: 7€/ 5€ (erm.)

Veranstalter: Friedensbüro der Stadt Augsburg und Volkshochschule Augsburg

 

Ticket-Infos: 7€/ 5€ (erm.) – erhältlich online bei Reservix, sowie im Kartenvorverkauf an der Tourist- und Bürgerinfo am Rathausplatz, dem AZ-Kartenservice und allen Vorverkaufsstellen mit Reservix-Kartenvorverkaufsystem. Restkarten an der Abendkasse erhältlich (ab 18:30).

Internet: https://www.friedensstadt-augsburg.de/de

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Pressemitteilung zum Denkraum am 18.03.2019 als pdf