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Kulturprogramm zum Hohen Friedensfest vom 24.7.-8.8. 2019

25. Juni 2019

#Freiheit

Kulturprogramm zum Augsburger Friedensfest vom 24. Juli bis 8. August 2019

Was bedeutet Freiheit? Wo werden ihre Grenzen verhandelt? Wie gehen individuelle Freiheit und die Freiheit des Anderen ein gelungenes Miteinander ein? Kann man Freiheit lernen?

Das Augsburger Hohe Friedensfest (am 8.8.) wird seit Jahren mit einem mehrwöchigen Kunst- und Kulturprogramm eingeläutet, das sich aus der Perspektive eines bestimmten Themas dem friedlichen Zusammenleben in einer von Vielfalt geprägten Stadtgesellschaft widmet. 2019 lautet dieses Thema »Freiheit«. Ein Begriff, der sowohl Philosophinnen und Philosophen als auch die Politik seit jeher beschäftigt. Eine Idee, die zunächst ganz einfach und klar aussieht, und die sich bei näherem Hinsehen als äußerst komplex entpuppt. Um die gestritten und gerungen wird, die missbraucht werden kann und die von ganz grundsätzlicher Bedeutung für jeden einzelnen Menschen ist.

»Bei der Frage nach der Bedeutung von Freiheit wird oft an eine unbegrenzte Freiheit gedacht, eine Freiheit, die uns keinerlei Bindung, keinerlei Verpflichtungen auferlegt, außer solchen, die wir selbst wählen. Insofern klingt Freiheit erst einmal nach unbeschwert und beschwingt«, so Christiane Lembert-Dobler, Leiterin des Friedensbüros, die das Programm zusammengestellt hat. »Aber so einfach ist es nicht mit der Freiheit! Im Dialog mit unseren vielen Partnerinnen und Partnern sind schnell Fragen aufgetaucht: Was bedeutet es eigentlich, frei zu sein? Und kann ich das ohne die Anderen? Was ist mit konkurrierenden Freiheiten? Kann man Freiheit lernen?«

Die Autorin Kathrin Röggla beschreibt in ihrem Gastbeitrag im Friedensfest-Programmheft, wie unterschiedlich der Begriff »Freiheit« verwendet wird: »Er ist in Mode, ein ideologischer Kampfbegriff, der aber auch mal ganz pathetisch in sanfte Sonntagsreden eingeflochten werden kann und dann wie eine leere Floskel wirkt.« Gleichzeitig ist die Forderung nach Freiheit stets universell und absolut: »Es gibt keine 37%ige Freiheit oder gar 23%ige«, meint Röggla (Programmheft S.14-15. Die Autorin ist auch Gast bei den »2. Augsburger Tagen zu Literatur und Engagement« im Rahmen des Festivals (28.-30.7.).

Das Programm zum Friedensfest nähert sich dem Themenkomplex von vielerlei Seiten, mit unterschiedlichen Genres und Herangehensweisen. Dazu gehören künstlerische Auseinandersetzungen, Konzerte, Filme, Diskussionen, Vorträge und Stadtführungen, Feiern und religiös geprägte Veranstaltungen sowie die Klassiker des Friedensfestes am 8. August mit großer Friedenstafel, Gottesdiensten, Festkonzert und Kinderfriedensfest.  

»Das Thema Freiheit bietet viele Facet­ten zur inhaltlichen Auseinanderset­zung und künstlerischer wie diskursiver Umsetzung«, sagt Christiane Lembert-Dobler. »Mit dem Friedensfest­programm möchten wir anregen, sich intensiv mit der eigenen Freiheit und der Freiheit der Anderen auseinander­zusetzen. « (S. 8) In manchen Stadtvierteln und Nachbarschaften haben sich in jüngster Vergangenheit »Kleine Friedenstafeln« etabliert, z.B. auf dem Bürgerplatz im Bärenkeller (28.7., S. 90) und in Oberhausen am Helmut-Haller-Platz (4.8., S. 126). »Wir freuen uns, dass sich dieses Symbol des friedlichen Zusammenlebens selbständig weiterentwickelt und wächst«, so die Leiterin des Friedensbüros.

Neues Erscheinungsbild

2019 hat das Friedensbüro das Erscheinungsbild von Programmheft, Plakaten und Flyern verändert. Das Format des Programmheftes wurde vergrößert, das Layout verändert und insgesamt eine künstlerische Gestaltung umgesetzt. Mit Leonhard Rothmoser konnte ein renommierter Illustrator gewonnen werden, der zum Thema Freiheit sechs scharfsinnige Illustrationen entwickelt hat. Diese finden sich auf der Titel- und den Innenseiten des Programmhefts sowie auf den Plakaten, Flyern und Postkarten wieder.

Eine Ausstellung im Taschenformat sind im Programmheft (S.97-99 und 139) die Abbildungen von Werken des syrischen Künstlers Tammam Azzam. Beeindruckt vom Werk »Statue of Liberty« aus Trümmern der syrischen Stadt Aleppo recherchierte Christiane Lembert-Dobler nach weiteren Werken und stieß auf eine ganze Schaffensserie, in der sich Tammam Azzam auf ganz spezifische Weise mit dem Krieg allgemein und in seiner Heimat auseinandersetzt. Das Friedensbüro hat die Erlaubnis erhalten, die Werke des erfolgreichen Künstlers im Programmheft abzudrucken. Die Inhalte der Serie »Syrian Museum« sind auf tragische Weise weltumspannend. Tammam Azzam verschränkt darin in einem Akt künstlerischer Freiheit europäische Kunsttraditionen mit der Katastrophe seines Heimatlandes. Die Schrecken des Krieges und die Verantwortung der Weltgemeinschaft für Frieden und Freiheit sind in den Collagen spürbar.

Peace Out! Die Fotos von Jugendlichen mit ihren Botschaften zum Thema Freiheit, (»Freiheit ist...«), die sie auf selbst gestalteten Pappschildern halten, bilden die dritte künstlerische Säule im Programmheft. Die Fotos stammen von Judith Erdle.

Das gesamte Programm zum Friedensfest umfasst etwa 75 Veranstaltungen, ab 25. Juni um 13 Uhr sind sie online unter www.friedensstadt-augsburg.de zu finden, das gedruckte Programmheft gibt es an den üblichen Auslagestellen (z.B. Bürgerinfo am Rathausplatz) und als PDF zum Download, ebenfalls auf der Webseite des Friedensbüros. Hier folgt als Überblick eine Auswahl an Veranstaltungen verschiedener Genres.

Eröffnung Friedensfest Programm mit Joachim Gauck am 24. Juli um 19 Uhr

»Freiheit der Erwachsenen hat einen Namen: sie heißt Verantwortung,« betont der ehemalige Bundes­präsident Joachim Gauck, der zur Eröffnung des Friedensfest Programms in den Goldenen Saal des Augsburger Rathauses kommt. In einem Kurzvortrag wird er seine These erläutern und die Herausforderun­gen in Bezug auf Freiheit und Verantwortung mit jungen Augsburger*innen diskutie­ren. OB Dr. Kurt Gribl spricht zu Beginn der Veranstaltung »Freiheit und Verantwortung« ein Grußwort. Die Moderation übernimmt der Journalist Sammy Khamis vom Bayerischen Rundfunk, der 2017 mit dem Kurt Magnus Preis ausgezeichnet wurde. Die Sängerin Hanna Sikasa begleitet den Abend musikalisch. Karten sind online erhältlich über Reservix, bei der Bürger- & Tourist-Info am Rathausplatz und dem AZ-Kartenservice. Restkarten gibt es an der Abendkasse. (S. 30)

Szenen der Freiheit: Theater

Sind wir freiheitsverwöhnt? Können wir zwischen Freiheit und Unfreiheit unterscheiden? Inwiefern ist Freiheit überhaupt eine Entscheidung? Das fragen Augsburgs Freie Theater, die im Rahmen des Friedensfest Programms erstmals gemeinsam ein Projekt entwickeln und präsentieren. »Freie Szenen« ist ein Theater-Walk, der das Publikum an drei Orte in der Innenstadt führt und die Gäste mit unterschiedlichen Freiheits-Facetten konfrontiert. Mit dabei sind Bluespots Productions, Junges Theater Augsburg, Theter Ensemble und Gianna Formicone.

Treffpunkt ist am 3. August um 18 Uhr an der Stadtmetzg. (S. 122)

Bürgerbühnenstücke mehrerer Generationen beteiligen sich am Friedensfest Programm. Das Junge Theater Augsburg entwickelt mit Drittklässler*innen der Werner-Egk und Centerville-Süd-Grundschulen ein Kinderstück mit dem Titel »Grenzenlos frei sein« (25. Juli, St. Georg, Haus Augustinus). (S. 54) Das Stück »Unfassbar frei« spürt in teils komischen, traurigen und absurden Szenen Aspekten von Freiheit nach und fragt nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart. Es wurde vom Club Xplus mit Theaterbegeisterten ab 50 Jahren am Staatstheater Augsburg für das Friedensfest entwickelt (25. Juli, martini Park). (S. 55)

Kunst ist eine Tochter der Freiheit: Ausstellungen, Street-Art, Performance

Die Künstler*innengruppe »Salon Irmgard« rund um Karin Ottmann und Peter Lochmüller zeigen unter dem Titel »Freiheit: ein(e) Prozess(ion)« am 28.7. mit etwa 20 weiteren Darsteller*innen und Musikant*innen ein bewegtes Tableau Vivant in der Augsburger Innenstadt. Zum Leben erweckt wird das Gemälde »Die Freiheit führt das Volk«, das Eugène Delacroix 1830 anlässlich der Juli-Revolution in Frankreich gemalt hat. Begleitet von Musik und Texten zur Freiheit ziehen die Darsteller*innen an verschiedene Orte in der Stadt und laden ein, ein Teil der spannenden Prozession zu werden. (S. 95)

Seit 2013 machen großflächige Wandbilder mit künst­lerischen Statements im öffentlichen Raum auf die Schwerpunkte des Friedensfests und gesellschafts­politische Themen aufmerksam. Auch dieses Jahr gibt es wieder ein Mural, das per Konzeptausschreibung von einer Jury ausgewählt wurde und nun Augsburgs Street-Art Geschichte weiterschreibt. Nach Kunstwerken zu den Themen »Protest«, »Heimat«, »Grenzen«, »Mut zur Vielfalt« und »Utopie« wird 2019 ein Bild zum Thema »Freiheit« auf einer Hausfassade am Jakobertor entstehen. (S. 40)

 Musik beim Friedensfest: Freiheit für Töne – und Zwischentöne

Das »Festival der Kulturen« am 26. und 27. Juli ist wie immer ein Highlight des Friedensfest Programms. Der Kurator Girisha Fernando wurde kürzlich mit dem Pop-Preis ROY für sein herausragendes musikalisches Schaffen als Musiker und Kurator ausgezeichnet. Seit 2011 zeichnet er für das Programm des Festivals der Kulturen verantwortlich und bringt hochkarätige Künstler*innen und Bands aus der ganzen Welt in die Friedensstadt. Dort treffen sie auf lokale Acts aus Augsburg und Umgebung und locken tausende Besucher*innen in den lauschigen, sommerlichen Annahof, um beste Musik zu hören, Leute zu treffen oder einfach zum Entspannen und Tanzen. Neben innovativer Weltmusik erwarten die Gäste kulinarische und informative Angebote internationaler Communities aus Augsburg sowie ein Mitmachprogramm für Kinder. Fortgesetzt wird die Kooperation mit dem Streicherensemble der Augsburger Philharmoniker, das dieses Jahr gemeinsam mit der polnischen Neo-Folk Künstlerin Karolina Cicha auftritt. Mit dabei sind neben vielen weiteren Künstler*innen auch die Bands Red Baraat aus New York mit Bhangra-Brass-Sound, B.C.U.C. aus Südafrika mit Afro-Psychadelica-Musik und Rai, die maghrebinische Volks- und Popmusik, mit Sofiane Saidi & Mazalda aus Algerien und Frankreich. (S. 66 ff., separate PM vorhanden)

Protestsongs und Freiheitslieder gibt es schon seit Jahrhunderten. Vor Buchdruck und dem Internet verbreiteten soziale Bewegungen ihre Botschaften durch Lieder. Um Freiheitslieder und Texte vom 16. Jahrhundert bis heute geht es der »Anderen Reformation« bei der Lesung mit Konzert »Von Freiheit singen« am 2. August im Café Neruda. (S. 116)

Bewegte, bewegende Bilder: Freiheit und ihre Abwesenheit im Film

Die 2018 gestartete Kooperation des Friedensbüros mit dem Goethe Institut in Tel Aviv wird auch in diesem Jahr fortgesetzt: Das Friedensbüro zeigt mit »Cut it Out« während des gesamten Festivalzeitraumes (24.7.-8.8.) in der Stadtbücherei Filme von Regisseur*innen aus 20 Ländern, die sich gegen Zensur richten. Jeder der kurzen Filme mit einer Länge von jeweils ca. 45 Sekunden setzt ein Zeichen der Solidarität mit Menschen in Ländern, die unter der Einschränkung von Meinungsfreiheit leiden, und macht auf die Gefahr von Zensur aufmerksam, die auch liberale Gesellschaften bedroht.

»Menschen am Sonntag« gilt als Klassiker der Stummfilm­Ära. Der Überraschungserfolg des Regisseurs Robert Siodmak aus dem Jahr 1929 erzählt eine Sommergeschichte über das Lebensgefühl der Berliner*innen Ende der 20er Jahre.

Ein Film über das unbeschwerte und einfache Leben, der überwiegend mit Laien gedreht wurde. Die Bilder lassen einen dokumentarischen Blick auf den Sommer 1929 zu, den Sommer vor der Weltwirtschaftskrise und dem Aufstieg der NSDAP. Die Aufführung am 2.8. im Liliom Kino wird von Live-Musik begleitet, mit Andreas Rosskopf (Gitarre), Eric Zwang-Ericson (Drums) Christian Buss (Saxophon). (S. 118)

Ein sehr bewegendes Zeugnis über die Wege in die Freiheit legt der Film »Refugee Lullaby« am 6.8 um 18:30 Uhr im Liliom ab. Hans Breuer, der letzte Wanderhirte Österreichs, stammt aus einer jüdisch-kommunistischen Familie. Er hütet Schafe und singt dabei jiddische Lieder. Im Herbst 2015 begleitete er Geflüchtete auf dem Weg von der ungarischen Grenze in die Freiheit. Die Filmemacherin Ronit Kerstner hat Hans Breuer monatelang mit der Kamera begleitet und daraus den Film

gemacht, der bisher nur auf Festivals gezeigt wurde. Das Jüdische Museum präsentiert beim Friedensfest Ausschnitte aus dem Film und hat dazu Hans Breuer eingeladen, der auch singen wird. (S. 131)

Die Gedanken sind frei – die Worte auch? Freiheit und Literatur

Das 2-tägige Autoren- und Autorinnenforum von Uni Augsburg, Sensemble Theater und Friedensbüro war letztes Jahr ein voller Erfolg. Dieses Jahr sind wieder acht Autor*innen eingeladen, um sich bei den »2. Augsburger Gesprächen zu Literatur und Engagement« mit dem Thema Freiheit und Verantwortung zu befassen. Neben dem internen Austausch der Beteiligten gibt es öffentliche Aktionen, Lesungen, Filmpräsentationen und Podiumsdiskussionen. Mit dabei sind Sybille Lewitscharoff, Kathrin Röggla, Christoph Peters, Rainer Merkel, Pierre Jarawan, Tanasgol Sabbagh, Stefan Kaegi von Rimini Protokoll und die Filmemacherin Susanne Heinrich. (28.7.-30.7., verschiedene Orte) (S.88 f.)

2018 war der Künstler Angela Aux als Type/Writer ein markanter Teil des Friedensfest Programms zum Thema »Utopie« und an den unterschiedlichen Veranstaltungen mit seiner Schreibmaschine unterwegs. Er verfolgte das Geschehen, war gleichzeitig Beobachter und Teil des Ganzen und spann den Faden des Erlebten weiter zu kurzen, verdichteten Texten. Am 1.8. um 19 Uhr liest er im Provino Club aus dem Buch, das daraus entstanden ist und beim Trikont Verlag erscheint: »Utopien sind meine Heimatae«. Im Anschluss stellt er mit seiner Band die neue Platte »In Love with the Demons« vor: »Formvollendete, meditative und teilweise wunderschöne Folkigkeit. Nach einem besseren Songwriter-Album wird man dieses Jahr lange suchen müssen«, schreibt der Musikexpress. (S. 108 f.)

Stifte und Tastaturen für Alle! Der Schreibwettbewerb zum Thema »Meine Freiheit« ist offen für jede*n und lädt dazu ein, sich schreibend mit Facetten der Freiheit auseinanderzusetzen. Ausgewählte Texte werden auf der Homepage des Friedensbüros veröffentlicht. Wer mitmachen möchte schreibt per Mail oder Post an das Friedensbüro.

Am 24. Juli von 8.15 Uhr bis 13 Uhr gibt es viele Lesungen an ungewöhnlichen Orten im ganzen Augsburger Stadtgebiet mit Schülerinnen und Schülern: »Leselust beim Friedensfest« präsentiert Texte zu den Themen Freiheit und Unab­hängigkeit, im Mephisto Kino wird der Film »Tschick« von Fatih Akin gezeigt und lokale Autor*innen wie Alexandra Tobor und Heidemarie Brosche verraten, was bei ihnen so im Bücherregal steht. (S.48)

Um Freiheit streiten – Freiheit lernen: Diskussionen, Gespräche, Vorträge

In der Vorbereitung zum Friedensfest kristallisierte sich bei den Akteuren ein großes Interesse an der Frage heraus: Wo sind die Grenzen der Freiheit? Wie wird darüber verhandelt oder gestritten? Kann ich Freiheit lernen? Entsprechend kamen viele Vorschläge zu Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen, Workshops oder Seminaren, die sich sogar tänzerisch mit Freiheits-Fragen befassen (Capoeira Wokshop und Performance, S. 74).

»Man muss seine Freiheit erkämpfen«, sagt Seyran Ateş. Die Berliner Juristin mit türkisch­-kurdischen Wurzeln kämpft für die Rechte muslimischer Frauen, für einen liberalen Islam und gegen politisch­-religiösen Extremismus in Deutschland und Europa. Für ihren Einsatz verlieh ihr im April 2019 der Bund der Lutherstädte den Preis »Das unerschrockene Wort«. Beim Interreligiösen Frauendialog am 25. Juli um 19:30 Uhr im Moritzsaal spricht Seyran Ateş mit Prof. Dr. Elisabeth Naurath (Universität Augsburg) und Christiane Lembert-Dobler (Friedensbüro) über ihre Motive, ihren Weg und ihre nicht ganz leichte Situation als eine der ersten Imaminnen in einer Männerdomäne. (S. 56)

Ob #metoo-Debatte, Blackfacing, kulturelle Aneignung, politische Vereinnahmung oder Zensur: Kunstfreiheit ist ein heftig diskutiertes Thema. Aber worum geht es in der Diskussion ganz praktisch? Das Podiumsgespräch am 28. Juli um 20 Uhr im Textilmuseum »…denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit« will es offenlegen: mit Cesy Leonard (Zentrum für Politische Schönheit), Dr. Karl B. Murr (Leiter Staatliches Textilmuseum Augsburg), Sophia Süßmilch (Künstlerin, Bayerischer Kunstförderpreis 2018) und Tanasgol Sabbagh (Autorin), moderiert von Achim Bogdahn (BR). Im Anschluss an das Gespräch folgt ein Konzert des Stücks »IN C«, einem Klassiker der Minimal Music. Terry Rileys Meisterwerk ist eine Komposition, die seit über 50 Jahren wie kaum ein anderes musikalisches Werk für die Gestaltungsfreiheit jener Musiker*innen, die das Stück gerade interpretieren, steht. Präsentiert vom Ensemble MehrMusik! im tim. (S. 96)

»Keine Religion ist auch keine Lösung«, meint Karl-Helmut Lechner, ehemaliger Pfarrer, heute bei der Partei »Die Linke« aktiv, zudem im Gesprächskreis Weltanschaulicher Dialog der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin und Autor von »Religionsfreiheit und Politik«. Welche Rechte sollten Religionen haben? Im Streit darum wird je nachdem die religiöse oder die anti-klerikale Haltung eingenommen. Eingeladen vom Evangelischen Forum Annahof wird Herr Lechner dazu am 29. Juli um 19:30 Uhr im Annahof einen Vortrag halten und im anschließenden Gespräch über mögliche Wege zum religiösen Frieden in der Gesellschaft diskutieren. (S. 100)

Die Religionsfreiheit ist in Deutschland im Grundgesetz verankert. Der staatliche Rahmen erlaubt ein großes Maß an Freiheit in der Religionsausübung. Hingegen wird das Thema Freiheit meistens nicht mit den Inhalten und Lehren der Religionen selbst in Verbindung gebracht. Oft werden ihnen Autorität, Zwang oder strenge Regeln zugeschrieben. Aber stimmt das? Wie sieht es im Inneren, in den einzelnen Lehren selbst aus? Welche Rolle spielt das Thema Freiheit in den unterschiedlichen religiösen Texten und im religiösen Alltag? Am 30. Juli um 18 Uhr diskutiert der Runde Tisch der Religionen Augsburg über das spannende Thema »Freiheit und Religionen«. (S. 101)

Wir sind niemals auf dem Mond gelandet. Deutschland ist kein souveräner Staat. Der 11. September war ein Inside-Job. Und Angela Merkel ist Hitlers Tochter – oder doch ein Echsenmensch aus dem Weltraum? Gibt es eine geheime Verschwörung gegen die Freiheit? Die Journalisten Christian Alt und Christian Schiffer machen sich in ihrem Buch »Angela Merkel ist Hitlers Tochter. Im Land der Verschwörungstheorien« auf die Reise zu Verschwörungstheoretikern, Aussteigern und Opfern und stellen die Erkenntnisse in einem kurzweiligen Vortrag vor (31.7. um 19:30 Uhr im tim, S. 103).

Bürgermeisterin Eva Weber ist zuweilen gezwungen, denen ein Forum einzuräumen, deren Positionen für sie selbst und viele Bürger*innen nur schwer zu ertragen sind. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Kunst und Gewerkschaft untersucht sie auf Einladung der a3kultur-Redaktion den Umgang damit. Das Gespräch »Die Freiheit ... der Andersdenkenden« findet am 1. August um 20 Uhr im Taubenschlag am Moritzplatz statt.

Spannende Diskussionen erwarten wir auch beim Talk mit Politiker*innen zum Thema »Der Staat – Garant oder Gegner für unsere Freiheit?«. Das Grundgesetz garantiert mit den Grundrechten unsere Freiheit. Sie sollen uns einerseits vor staatlicher Bevormundung schützen, anderseits verpflichten sie den Staat zum aktiven Schutz. Doch der Schutz der Freiheit des Einen bedeutet meist zugleich einen Eingriff in die Freiheit eines Anderen. Wie gehen Politiker*innen mit diesem Spagat um? Zugesagt haben u.a. Katharina Schulze (Die Grünen), Ria Schröder  (FDP) und Sepp Parzinger (Jusos). (5.8., Moritzsaal, S. 130)

Freiheit erforschen, erfahren, selber machen

Der »Taubenschlag« gehört zum vierten Mal zum Programm des Friedensfests. Dieses Jahr auf dem Moritzplatz als Beitrag des Friedensfests zu 1000 Jahre St. Moritz. Das interaktive, kostenlose Festival wendet sich vor allem an junge Besucher*innen. Der stadtraum e.V. stellt ein abwechslungsreiches Musik- und Bildungsprogramm zusammen und gewährt kostenfreien Zugang zu zahlreichen Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Diskussionen, Workshops, Vor­träge und Konzerte lassen Raum für neue Ideen zum Thema Freiheit. Details zum Programm ab Juli unter: www.taubenschlag.stadtraumev.de. (S. 36 f)

Peace Out! Ein Kiosk, Liegestühle und kühle Getränke: Gibt es einen besseren Ort, um über Freiheit zu reden? An vier Tagen können sich Jugendliche und junge Erwachsene im Stadtteil Kriegshaber auf unterschiedliche Weise mit dem Thema auseinandersetzen. Der Stadtjugendring (SJR) hat dafür am Jugendspielplatz Reesepark vom 24.7. bis 27.7. ein tolles Programm für Alle parat. (S. 46)

Die dritte Auflage der »Peace Summer School« bietet vom 1. bis 4.8. einen Ort, um das Thema Freiheit praktisch anzugehen. In Seminaren und Abendveranstaltungen werden Begegnungen und Lernerfahrungen ermöglicht. ASKA – der Verein der Ehemaligen, Fördernden, Freunde*innen und Studierenden der Konfliktforschung an der Universität Augsburg und weitere Projektpartner*innen laden alle Augsburger Bürger*innen, Studierende und Interessierte herzlich ein. (S. 104 ff.)

Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Nicht nur für junge Leute, sondern auch für Menschen in prekären Lebenssituationen ist die eigene Wohnung der erste Schritt in Richtung selbstbestimmtes Leben. Wie das Prinzip »Housing First« hierzulande umgesetzt wird und welche Erfolge damit erzielt werden, zeigt die Fotoausstellung des Düsseldorfer Obdachlosenprojekts »FiftyFifty«, die gemeinsam mit Obdachlosen erstellt wurde und nun erstmals in Augsburg zu sehen sein wird (25. Juli bis 4. August, Zwischenzeit, Annastraße, S. 53).

Im Rahmen einer »öffentlichen Baustelle« gestalten vom 1.8. bis zum 4.8. junge Stadtmacher*innen den Helmut­Haller­Platz und inszenieren ihn neu. Das »BauKulturCamp« will Schulabsolvent*innen, junge Handwerker*innen, Studierende, Schüler*innen sowie Platznutzer*innen gemeinsam anpacken lassen, um den räumlichen Rahmen für die Kleine Friedenstafel am 4.8. zu schaffen. (S. 106)

Programme für Kinder, Jugendliche und Familien

»Auf der Suche nach Freiheit« 7. Augsburger Friedensrallye durch die Innenstadt. Zu gewinnen sind Preise der teilnehmenden Geschäfte. (S.33)

»Ich bin so frei! – Bin ich so frei?« Ausstellung von Friedensbildern aus dem Malwettbewerb des Evang.-Luth. Dekanats in der Kreissparkasse und St. Anna. (S.34)

»Smartreports Freiheit« Jugendliche sind während des Friedensfests auf der Straße unterwegs und interviewen zum Thema Freiheit. Die Smart-Reports werden auf www.helmut-haller-platz.de veröffentlicht. (S. 43)

»Peace Out!« 4 Tage - 5 Themen zu Freiheit am Jugendspielplatz Reesepark. (S. 46)

»BauKulturCamp – Gemeinsam Platz machen!« 3 Tage öffentliche Baustelle auf dem Haller-Platz. Zum Mitmachen, Gestalten, Inszenieren und Verweilen. (S. 106)

»Leselust beim Friedensfest. Lesungen an ungewöhnlichen Orten« Mit Schüler*innen und lokalen Autor*innen, Schauspielern und Musikern wie Alexandra Tobor, Heidemarie Brosche, Matthias Klösel und Karl Pösl. (S. 48)

»Grenzenlos frei sein.« Eine Theatercollage mit Schüler*innen. (S. 54)

»Die Schwäbische Schöpfung« Einzig bekannte Kammeroper im schwäbischen Dialekt. Erzählt mit Witz und Verspieltheit die Geschichte der Erschaffung von Adam und Eva und ihre Vertreibung aus dem Paradies. (S. 84)

»Bilde dir deinen eigenen Horizont« Malworkshop für Kinder beim Festival der Kulturen. (S. 76)

»Friedensorte in Augsburg« Finde deinen persönlichen Friedensort und markiere ihn in einer App. So entsteht eine gemeinsame Friedensstadtkarte für Augsburg. (S. 85)

»Familiengottesdienst zum Hohen Friedensfest in St. Ulrich« am 8.8. (S. 141)

»Kinderfriedensfest im Botanischen Garten und im Zoo« am 8.8. (S. 144)
 

Überblick Veranstaltungen am Feiertag 8. August, Hohes Friedensfest (S. 140 ff.)

10:00 Festgottesdienst in St. Anna

10:00 Familiengottesdienst in St. Ulrich evangelisch

11:30 Friedenstafel auf dem Rathausplatz. Eröffnung: OB Dr. Kurt Gribl

12:00 Kinderfriedensfest im Botanischen Garten

20:00 Festkonzert in St. Anna

Info zur Friedenstafel (S. 142 f.)

Am 8. August lädt die Friedensstadt Augsburg alle Bürger*innen und Gäste zur großen Friedenstafel auf dem Rathausplatz ein. Der Austausch der von zuhause mitgebrachten Speisen und Getränke an den vielen, weiß gedeckten Tischen, das Kennenlernen und die Begegnung mit den Tischnachbar*innen symbolisieren das gelebte friedliche und gleichberechtigte Miteinander und wird ausgiebig praktiziert.

Grußworte: Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl und Runder Tisch der Religionen

Musik: Hochzeitskapelle (Evi Keglmaier, Mathias Götz, Micha Acher, Alex Haas, Markus Acher) und Swingtette de Baviere (Nico Franz, Elias Prinz, Jonas Prinz, Benjamim Wesch, Chris Hertel).

Bei Regenwetter findet die Friedenstafel wegen Bauarbeiten im Rathaus im Moritzsaal & Augustanasaal statt.

Allgemeine Informationen

Kulturprogramm zum Augsburger Hohen Friedensfest

24. Juli bis 8. August 2019 an vielen Orten im Augsburger Stadtgebiet.

Veranstalter: Friedensbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg (Leitung: Christiane Lembert-Dobler) in Kooperation mit vielen Partner*innen.

Medienpartner: Augsburger Allgemeine Zeitung, Radio Bayern 2, A.TV

Hauptsponsoren: Stadtsparkasse Augsburg, Hotel am alten Park, Café Zeitlos

 

Das Programmheft mit 160 Seiten erscheint am 28. Juni 2019. Es enthält u.a.:

 

Nützliche Infos:

Lageplan und Orte: S. 16-17

Kalender: S. 18-29

Über das Friedensfest: S.10 f

Grußworte: Ob Dr. Kurt Gribl, Kulturreferent Thomas Weitzel, Michael Thoma

(Stadtdekan, Evangelische Kirche), Helmut Haug (Stadtdekan, Katholische Kirche), Christiane Lembert-Dobler (Leitung Friedensbüro)

Illustrationen: im Programmheft zum Thema Freiheit von Leo Rothmoser, http://thisisnotadrawing.net/

 

LINKS UND DOWNLOADS

Presseinformationen:

http://www.friedensstadt-augsburg.de/de/pressemitteilungen

 

Download / Pressefotos:

http://www.friedensstadt-augsburg.de/de/downloadbereich

 

Video zum Friedensfest 2018: https://vimeo.com/293639008

 

Weitere Informationen und Veranstaltungskalender:

www.friedensstadt-augsburg.de/de

 

BEIGABEN MAPPE:

  • Pressemitteilung / Pressemappe Friedensfest 2019
  • Presseinfo zum Festival der Kulturen
  •  
  • weitere Flyer zu einzelnen Veranstaltungen des Friedensbüros und Partner*innen im Rahmen des Friedensfestes

 

 

KURZINFO FRIEDENSFEST

Das Augsburger Hohe Friedensfest am 8. August ist ein offizieller Feiertag, den es nur in Augsburg gibt.  Die Stadt feiert diesen Tag mit einem mehrwöchigen Kulturprogramm mit Konzerten, Theater, Lesungen, Gesprächen, Filmen, Vorträgen, Festen, Workshops, Ausstellungen, Performances u.v.m. Das Programm widmet sich jeweils unter einem bestimmten Thema dem friedlichen Zusammenleben in einer von Vielfalt geprägten Stadtgesellschaft. »Freiheit« lautet das Motto des diesjährigen Kulturprogramms zum Friedensfest, das vom 24.7 bis zum 8.8.2019 an vielen Orten im Augsburger Stadtgebiet stattfindet.

Seit 1950 ist das Hohe Friedensfest ein offizieller Feiertag – damit hat Augsburg die meisten Feier­tage in Deutschland. Er geht zurück auf die Unterdrückung der Protestanten im Zuge des Dreißigjährigen Krieges, als ihnen in Augsburg die Ausübung ihres Glaubens untersagt wurde. Erst im Westfälischen Frieden von 1648 erlangten sie die Gleichstellung mit der Römisch­-Katholischen Kirche, die bereits 1555 im Augsburger Religionsfrieden formuliert worden war. In Erinnerung an den Tag ihrer Unterdrückung feierten die Protestant*innen 1650 erstmals das Hohe Friedensfest – am 8. August.  Aus dieser Geschichte leitet Augsburg den aktuellen Auftrag als Friedensstadt ab: Niemand soll mehr aufgrund sei­ner Religion oder Herkunft ausgeschlos­sen werden! Heute leben hier Menschen unterschiedlichen Glaubens, gut eine Hälfte der Bewohner*innen haben Zuwanderungsgeschichte. Daher wird das Friedensfest seit vielen Jahren multireligiös und vielkulturell mit einem mehrwöchigen Kultur­programm gefeiert.

Das Augsburger Hohe Friedensfest wurde im Dezember 2018 in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen worden. Der 8. August, an dem Augsburg das Hohe Friedensfest jedes Jahr seit 1650 feiert, ist vermutlich weltweit der einzige Feiertag, der sich nur dem Gedanken der Toleranz und des Friedens widmet.
 

ALLGEMEINE INFOS ZUM FRIEDENSBÜRO

Das Friedensbüro ist eine Einrichtung im Kulturamt der Stadt Augsburg und wird geleitet von Christiane Lembert-Dobler. Es organisiert Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Kulturprogramm zum Augsburger Hohen Friedensfest, das Festival der Kulturen, Vorträge und Tagungen. Im Zentrum seines komplexen Arbeitsbereichs stehen die gesellschaftliche Vielfalt und die Vermittlung eines friedlichen Zusammenlebens zwischen den Bürger*innen in Augsburg und der Region – unabhängig von deren Herkunft, Religion, Hautfarbe, Alter, Behinderung und sexueller Orientierung.

Zu weiteren relevanten gesellschaftspolitischen Themen, die wie z.B. die Rüstungs- und Flüchtlingspolitik oder die Antidiskriminierung im Friedenskontext stehen, regt das Friedensbüro den bürgerschaftlichen Diskurs an. Zudem begleitet es den interreligiösen Dialog am Runden Tisch der Religionen. Zentrales Merkmal des Friedensbüros ist die wertschätzende und konstruktive Arbeit in einem breit aufgestellten Netzwerk mit vielen Partner*innen, mit Vereinen, der Universität, Künstler*innen und Religionsgemeinschaften.

Für Rückfragen stehen wir zur Verfügung:

Kulturamt der Stadt Augsburg / Friedensbüro

Christiane Lembert-Dobler (Leitung)
Theresa Werner (Projektassistentin)
Telefon: 0821-324 32 62
E-Mail: friedensstadt@augsburg.de
http://www.friedensstadt-augsburg.de
Facebook: www.facebook.com/friedensstadt.augsburg 

 

Pressekontakt

Tina Bühner | Kulturmagd PR
+49 (0) 821 24 40 75 97 | +49 (0) 151 12 90 8000 | presse@friedensstadt-augsburg.de

 

 

IMPRESSUM

Friedensbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg

Kulturprogramm Friedensfest 2019

24. Juli bis 8. August 2019

Bahnhofstraße 18 1/3 a, 86150 Augsburg

www.friedensstadt-augsburg.de/ friedensstadt@augsburg.de

Redaktion: Tina Bühner, Christiane Lembert-Dobler

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Pressemitteilung