Statement des Runden Tisch der Religionen zum rassistischen Anschlag in Hanau
21.2.2020
Wir, der „Runde Tisch der Religionen“* der Stadt Augsburg, sind entsetzt über den rassistischen Anschlag von Hanau am Abend des 19. Februar. In Wut und Trauer fühlen wir uns mit den Angehörigen der Opfer verbunden.
Unsere Runde besteht aus Menschen verschiedener Hautfarbe und Herkunft, mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen unterschiedlicher kultureller und weltanschaulicher Prägung. Regelmäßig diskutieren wir – auch streitbar – unsere unterschiedlichen Ansichten „über Gott und die Welt“. Dabei erleben wir, dass wir selbst bei den Fragen nach dem Letzten und Absoluten nicht immer übereinstimmen müssen, um in Respekt, Toleranz und im Geist des Friedens die Auffassungen anderer achten und vertrauensvoll miteinander umgehen zu können. Die Begegnung verschiedener Kulturen ist für uns keine Bedrohung, sondern Bereicherung.
Hinter dem Anschlag von Hanau steht eine Gesinnung, die ein tolerantes und friedliches Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft missachtet und zu zerstören versucht. Wir verstehen deshalb diesen Anschlag als einen Angriff auch auf uns selbst. Doch wir werden uns nicht auseinanderdividieren und spalten lassen!
Dies bitten wir auch alle Augsburgerinnen und Augsburger. Unsere Stadtgesellschaft ist dem Label der Friedensstadt verpflichtet. Für Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung ist da kein Platz.
Achtet aufeinander – Friede sei mit euch! Schalom! Assalamu Alaikum!
*Zum Runden Tisch der Religionen in Augsburg gehören Christen, Juden, Muslime, Aleviten, Buddhisten und Jesiden jeweils unterschiedlicher Ausrichtung.
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